© Anton Prock 2013

Heilige Notburga
von Eben am Achensee




Notburgakirche - Deckenbilder

Die Deckengestaltung besteht einerseits aus reicher Stuckierung sowie


Die 6 Hauptbilder - Szenen aus dem Leben der hl. Notburga (zum Vergrößern bitte anklicken)

Ziemlich sicher stammen die Deckenbilder vom Schwazer Barockmaler Christoph Anton Mayr. Er wählte allerdings nicht die übliche Freskotechnik (außer bei der Scheinkuppelüber dem Hochaltar), sondern die Ölmalereitechnik. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Die Figuren der Hauptbilder zeigen die einfache Bevölkerung der damaligen Zeit. Der Maler stellt auch sehr wirklichkeitsgetreu die Landschaft dar: Achental mit Achensee und Bergwelt, Orte und Bauernhöfe im Achental, Inntal mit Schloss Thurneck (Rotholz) und der Rottenburg sowie Jenbach. Man kann davon ausgehen, dass die Siedlungen damals wirklich so ausgesehen haben.
































Die Tugenden als Frauen  in den Gewölbezwickeln

Diese 16 Bilder sind in Grisailletechnik als Ölmalerei gestaltet, das heißt in einem Farbton, aber in verschiedenen Farbstufen. Die Farben der einzelnen Gewölbejoche sind von hinten nach vorn: Grün, Blau, Gelb, Rot.

Linke Seite des Kirchenschiffs von hinten nach vorne: Fruchtbarkeit, Opferbereitschaft (Hingabe), Klugheit (Wahrheit), Frömmigkeit, Sanftmut, Starkmut, Keuschheit (Jungfräulichkeit), Glaube

Rechte Seite des Kirchenschiffs von hinten nach vorne: Gerechtigkeit, Treue, Fülle, Fleiß (Tätigkeit), Duldsamkeit, Mäßigkeit, Liebe, Hoffnung
















10 Gemälde mit Bibelzitaten in den seitlichen Stichkappen

Es handelt sich ebenfalls um Ölmalerei.

Linke Seite des Kirchenschiffs von hinten nach vorne: HABEBAT ACUTAM FALCEM (Landschaft mit Weinstöcken, vom Himmel fallen Schösslinge) oder ev. Hobelspäne, Hand mit Sichel), STATIM MITTIT FALCEM (Altar mit Schale, darin Sichel), FALCEM MITTE TUAM (Stein, eine  Hand hält eine Sichel, die andere wetzt sie), MISIT FALCEM ANGELUS (Steinpodest mit Weinfass, Sichel), PRAECIDENTUR FALCIBUS (Wasser und Altar mit Blüten- und Fruchtzweigen, Strohhütte, Sichel)

Reche Seite des Kirchenschiffs von hinten nach vorne: MITTITE FALCEM (Weizenfeld, zwei Hände mit Sicheln beim Ernten), NON FALCE METES (Landschaft mit Wasser, Sternenhimmel mit 18 Sternen, Sichel mit 12 Sternen), CURRUS CUM FALCIBUS (Bundeslade, von zwei Ochsen gezogen, zwei Sicheln), MISIT FALCEM IN TERRAM (Sichel in einem Feld an einem See), FALCEM IN TEMPORE  MESSIS (Getreidefeld, Hand mit Sichel erntet)

Deckenbild - Wunder mit den Hobelspänen

Kircheneingang - Bild über der Orgel


Wunder mit den Hobelspänen und der Lauge

Notburga verteilt Brot und Wein an die Armen, als Graf Heinrich erscheint. Er fragt sie, was sie in ihrer Schürze trage. Sie nennt wahrheitsgemäß Brot und Wein. Als er jedoch nachschaut, findet er Hobelspäne und Lauge. Im Hintergrund rechts ist die Rottenburg oberhalb von Rotholz zu erkennen. Rechts im Vordergrund warten Arme auf die Heilige.

Deckenbild - Sichelwunder

Sichelwunder

Notburga ist bei einem Bauern in Eben am Achensee im Dienst. Als sie am Abend die Glocken der Rupertikirche läuten hört, will sie zum Gebet gehen, doch der Bauer zwingt sie zur Weiterarbeit. Die verzweifelte Magd fleht um ein Zeichen Gottes. Sie wirft ihre Sichel in die Luft und diese bleibt an einem Sonnenstrahl hängen. Im Hintergrund sieht man die Bauernhöfe, den Achensee, hinten links Pertisau, in der Mitte rechts die Buchau und rechts die Rupertikirche (Vorläufer der heutigen Norburgakirche).

Deckenbild - Tod der hl. Notburga

Tod der hl. Notburga
Der Sarg der Heiligen liegt auf einem Ochsenwagen, der durch den Inn, der sich geteilt hat, und den steilen Kasbachgraben zur Rupertikirche in Eben am Achensee zieht. Rechts im Mittelgrund ist der Turm der Kirche zu erkennen, von dem Strahlen ausgehen. Links lagert am Innufer die arme Bevölkerung, rechts befinden sich Adel und Geistlichkeit.

Deckenbild - Begräbnis der hl. Notburga

Begräbnis der hl. Notburga
Das Ochsengespann hat die Rupertikirche in Eben am Achensee erreicht. Engel haben den Sarg abgeladen und in die Kirche gebracht. Von links erreicht der Trauerzug die Kirche. Im Himmel jubeln Kinderengel und streuen Blumen.

Deckenbild - die Heilige wird in den Himmel aufgenommen

Die Heilige wird in den Himmel aufgenommen
Die Allerheiligste Dreifaltigkeit (Gottvater, Taube des Heiligen Geistes, Jesus) empfangen im Himmel die Heilige. Jesus hält ihr die Hand entgegen. Notburga kniet darunter auf einer Wolke, umgeben von Kinderengeln, die ihre Attribute (Sichel, Flasche und Korngarbe) halten. Sie trägt ihr sonntägliche Volkstracht mit rotem Rock und blauem Leib und hat den Schlüsselbund umgehängt. Im unteren Bildteil ist Schloss Thurneck (Rotholz) mit dem Tiergarten im Vordergrund zu erkennen, in dem sich Wild tummelt. Im Hintergrund rechts steht die Rottenburg. Ganz links sieht man den Eingang zum Zillertal mit der Wallfahrtskirche Maria Brettfall auf der Anhöhe.

Deckenbild - gemalte Scheinkuppel über dem Hochaltar

Scheinkuppel (Laterne) über dem Hochaltar als Fresko
Wie im Barock üblich, soll gemalte Scheinarchitektur den Raum optisch erhöhen. Am besten dazu eignet sich die Darstellung einer Kuppel.

Frömmigkeit

Hoffnung

Liebe

Frömmigkeit

Hoffnung

Liebe

PRAECIDENTUR FALCIBUS

CURRUS CUM FALCIBUS

PRAECIDENTUR FALCIBUS

CURRUS CUM FALCIBUS