© Anton Prock 2013

Heilige Notburga
von Eben am Achensee




Das Achental und der Achensee

Von Jenbach führt der steil ansteigende Kasbachgraben gegen Norden in das Achental, durch das man über den Achenpass weiter nach Deutschland (Bayern) gelangt. Westlich des Tals erstreckt sich das Karwendelgebirge, östlich der Rofan. Beide Gebirgsgruppen gehören zu den Nördlichen Kalkalpen, sind felsig, schroff und steil und damit gute Kletterberge. Mit dem Ausbau des Saumpfads über den 941 m hohen Achenpass im Jahre 1495 zu einer Fahrstraße nahm der Verkehr nach Bayern rasch zu. Im Bereich des heutigen Hotels Scholastika am See stand ein landesfürstliches Zollhaus, in Achenwald und am Pass gab es Befestigungen. Bei Wiesing zweigt die Achenseebundesstraße mit dem Aussichtspunkt Kanzelkehre in mehreren Windungen nach Eben am Achensee ab. Im 19. Jh. gewann der Fremdenverkehr langsam an Bedeutung. Das Tal ist heute ein sehr bekanntes Sommer- und Wintertourismusgebiet.

Der fast 10 km lange, 1 km breite und bis zu 133 m tiefe Achensee ist der größte See Tirols. Auf Grund der steil neben dem Wasser aufragenden Felsen wird er gerne als „Tiroler Fjord“ bezeichnet. Als Besitzer schienen zunächst die Herren von Schlitters auf, die um 1120 den See an das Kloster Georgenberg bei Schwaz übergaben. Haupterwerbszweig für die Bevölkerung waren früher der Fischfang, die JagRofand sowie die Holzwirtschaft und die damit verbundene Herstellung von Holzkohle für die Verarbeitungsstätten von Silber und Kupfer aus dem Schwazer Bergbau. Die Tiroler Landesfürsten, etwa Erzherzog Sigmund der Münzreiche und Kaiser Maximilian I., schätzten die wildromantische Gegend als Jagd- und Fischereiparadies. Erzherzog Ferdinand II. hatte eine kleine Flotte aus Prunkschiffen und ließ Wasserspiele aufführen.

Ab ca. 1850 entstanden die ersten Hotels. Nach dem Ersten Weltkrieg verkaufte das Stift St. Georgenberg-Fiecht den See an die Stadt Innsbruck, die sämtliche Nutzungsrechte an die Tiroler Wasserkraft übertrug. Das Wasser des Sees fließt durch eine Druckleitung zur Erzeugung von Strom in das Achenseekraftwerk nach Jenbach. Im Winter wird deshalb der See einige Meter abgesenkt. Während der Sommermonate ist das südliche Ende des Sees im Bereich der Buchau zum Baden bestens geeignet. Der Achensee ist außerdem ein äußerst beliebtes Ziel für Segler, Kitesurfer und Taucher.

Die zwei Gemeinden des Achentals sind Eben am Achensee mit Pertisau und Achenkirch.