© Anton Prock 2013
Heilige Notburga
von Eben am Achensee
Tirol im 13./14. Jh. - Land der Burgen
Alttirol (Nord-, Ost- und Südtirol) war im Laufe seiner Geschichte schon immer ein
wichtiges Durchzugsland, stellten doch die Alpen ein natürliches Hindernis für den
Verkehr zwischen Mittel- bzw. Nordeuropa und Südeuropa dar. Die Hauptverkehrswege
bildeten die großen Alpentäler: Inn-, Wipp-, Etsch-, Eisack und Pustertal mit den
wichtigen Übergängen Brenner- und Reschenpass. Entlang dieser Transitrouten ließen
die Landesfürsten zur Sicherung und Verteidigung zahlreiche stark befestigte Burgen
errichten.
Burgen sind bewohnte Wehrbauten, grundsätzlich auf Felsvorsprüngen und Hügeln errichtet
und zumindest an drei Seiten von steilem Gelände umgeben. Von einer Seite führte
meist ein bewehrter Zugang zur Anlage. Man spricht von Höhenburgen. Ein Beispiel
dazu ist etwa die Rottenburg, auf der Notburga als Dienstmagd tätig war. Burganlagen
direkt im Tal gibt es in Tirol kaum. Auf den Burgen wohnten die Grafen mit ihrem
Gefolge. Meist handelte es sich dabei um niedere Adelige im Dienst der Tiroler Landesfürsten
bzw. der Bischöfe. Diese Ministerialen verwalteten einen kleinen Bezirk, sorgten
für Ruhe und Ordnung, sprachen Recht, trieben die Steuern ein und stellten bei Bedarf
Soldaten.
Die wichtigsten Bauteile einer Burg sind Vorburg und Hauptburg mit zinnenbewehrten Mauern, Tortürmen und Zugbrücken, verschiedene Höfe, Bergfried als höchster und am stärksten befestigter Turm, Palas als Wohngebäude, Kemenate als Wohnteil der Familie, Küche, Kapelle, Wendeltreppen, Gerichtssaal, Gefängnis, Rüstkammern, Stallungen, Wirtschaftsgebäude, Werkstätten u. a.
Burgen waren auch oft Gerichtssitze, vertreten durch die Autorität eines Richters
und eines Pflegers. Auf Burgen waren Gefängnisse, wurden Schriftstücke, Archivalien
und Geld verwahrt, der Landesfürst konnte dort Unterkunft beziehen. Burgen dienten
aber auch als Stützpunkte für Jagdausflüge, waren Zentren für Musik, Literatur und
bildende Kunst, denkt man etwa an die Minnesänger und an die Ausgestaltung so mancher
Burg mit Malereien.
Um den Wohnkomfort war es grundsätzlich schlecht bestellt. Da Burgen aus Steinen und Holz bestanden, bedeutete das vor allem in der kalten Jahreszeit ein ungemütliches Leben. Die Wände waren kalt, es war windig und zugig. Der Weg zur Burg führte vom Tal meist steil hinauf und war beschwerlich. Alles Benötigte musste hinauftransportiert werden. Wegen der Sicherheit ließen sich in der Nähe von Burgen gerne Menschen nieder und so konnten auch Siedlungen entstehen. Manche Städte entwickelten sich sogar aus Burgen, worauf der Begriff „Bürger“ noch hinweist.
Im Inntal bestand eines ausgeklügeltes System von Burgen, die sich in Sichtweite voneinander befanden und durch Rauchzeichen (bezeichnet als Kreidefeuer) miteinander verständigen konnten. Viele diese Burgen sind nicht mehr vorhanden.
Auswahl von Burgen im Inntal (noch erhalten oder als Ruinen): Thierberg bei Kufstein, Festung Kufstein, Rattenberg, Matzen, Lichtwehr, Kropfsberg, Rottenburg, Tratzberg, Freundsberg (Schwaz), Sigmundlust (Vomp), Hasegg (Hall in Tirol), Thaur u. a.
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